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Morelia viridis

Morelia viridis

Das Terrarium:

Meine Terrarien für Morelia viridis sind wegen der hohen Luftfeuchtigkeit komplett aus Glas. Für meine 3 Aru-Damen beträgt die Größe des Beckens 140 cm x 60 cm x 100 cm  (LxBxH).

Beheizt wird mittels Elsteinstrahler. Auf eine Bodenheizung wird gänzlich verzichtet da die Morelia viridis-Becken oben auf andere Terrarien stehen und dadurch bereits erhitzt werden.

 Die Temperatur wird über ein Thermostat (Thermo - Timer), auf Tagsüber 30°C und Nachts auf 23°C geregelt.

Gesprüht wird Abends, zusätzlich wird der Bodengrund bestehend aus Blähtonsteine (Hydroton) oder Torf gewässert um die Luftfeuchtigkeit konstant hoch zu halten. Dies wird durch die Bepflanzung noch verstärkt.

Beleuchtet werden die Becken mit Neonröhren.

Morelia viridis, Terrarium.

Blick ins Aru-Becken

Foto HaraldQ

Die Zucht:

Morelia viridis ist eine sehr paarungswillige Schlange. Egal ob man die Männchen das Jahr über mit den Weibchen zusammen hält oder nicht, wenn im Herbst die Nachttemperaturen runter gehen, bis auf 23°C, und das Weibchen in der richtigen Verfassung ist, kommt es unweigerlich zu Paarungen. Trotzdem halte ich die Geschlechter das Jahr über getrennt und setze das Männchen erst im September zu den Weibchen. Auf diese Weise verhindere ich , dass ein Weibchen öfter als ein mal im Jahr ein Gelege produziert. Die Weibchen von Morelia viridis sind wahre Fressmaschinen und neigen eher dazu zu verfetten. Gerade in den Sommermonaten, wenn die Nachttemperatur nur noch auf ca. 26°C abfällt, muss man bei Arbeiten im Terrarium aufpassen, denn jetzt schnappen sie nach allem was sich bewegt! Dieser Umstand kann man sich zu nutze machen, denn ein gewisser Fettanteil  ist notwendig damit es bei den Weibchen zur Follikelreifung (Follikel ist die flüssigkeitsgefüllte Blase am Eierstock, in der das Ei liegt) kommt und ihnen eine Trächtigkeit zugemutet werden kann. Also füttert man nun die Weibchen ran, damit sie die richtige Substanz haben.

Ebenfalls reduziere ich die Lichtdauer ab Anfang September wöchentlich um eine Stunde von 12 auf 8 Stunden täglich. Weitere Maßnahmen treffe ich nicht.

Mit einer Nachttemperaturabsenkung auf 20°C machte ich schlechte Erfahrungen indem mein Zuchtmännchen sich hierbei eine Lungenendzündung zuzog.

Kam es im September oder Oktober zur Befruchtung stellt das Weibchen gegen Ende des Jahres das Fressen ein. Ungefähr Februar bis März kommt es zur Häutung, nun steht die Eiablage bevor und man muss spätestens jetzt einen geeigneten Eiablagebehälter im Terrarium anbringen! Ich verwende hierzu einen 5 Liter Eimer mit Deckel, mit einem Loch  5 cm versehen, den ich am Henkel ins Geäst hänge. Befüllt ist der Eimer mit trockenem Moos, das ich im Wald sammele und durch abkochen sterilisiere. 

Morelia viridis, Weibchen, zum Vergrößern anklicken

Foto HaraldQ

Morelia viridis,  Eiablage, zum Vergrößern anklicken

Foto HaraldQ

Circa 14 bis 28 Tage nach dieser Häutung werden die Eier abgesetzt, während dieser Zeit hält sich das Weibchen oft schon tagelang im Eiablagebehälter auf. Ein paar Tage vor der Eiablage wird das Weibchen unruhig und kriecht fast die ganze Nacht durch das Terrarium, ein sicheres Zeichen das die Eiablage unmittelbar bevor steht!

Naturbrut:

 Zur Naturbrut überführt man das Weibchen mit samt Eiablagebehälter in ein Terrarium in dem mindestens 90% Luftfeuchtigkeit herrschen und eine konstante Temperatur von 29°C bis 31°C. Es ist dringend darauf zu achten, dass das Gelege nicht nass wird!

Nach ca. 50 bis 55 Tage schlüpfen die Jungschlangen.

Künstliche Inkubation:

Ich bevorzuge die künstliche Inkubation um das Weibchen zu schonen. Sobald das Weibchen die Eier gelegt hat wird es vorsichtig vom Gelege entfernt. Die Eier werden in einen selbstgebauten Inkubator überführt und bei 31°C und >95% Luftfeuchtigkeit ausgebrütet. Nach 50 bis 55 Tage schlüpfen die Jungschlangen.

Mein Inkubator ist ein handelsübliches Terrarium, das ich unten mit Wasser befülle, in dem Wasser liegt ein 50 Watt Heizkabel, das an ein Thermostat angeschlossen ist. Das Gelege liegt auf einem Aluminium Lochblech über dem Wasser, über dem Gelege ist eine Glasscheibe schräg angebracht, damit kein Kondenswasser auf das Gelege tropft. Die Lüftungen des Terrariums wurden bis auf ein Minimum reduziert, aber nicht ganz verschlossen, damit eine gewisse Luftzirkulation stattfindet. Das ganze Becken wurde zusätzlich noch mit Styropor verkleidet.

In diesem selbstgebauten Inkubator erreichte ich bisher immer eine Schlupfrate von 100%!      

Morelia viridis, Gelege, zum Vergrößern anklicken

Gelege nach 40 Tage im Inkubator

Foto HaraldQ

Die Aufzucht:

 Die Aufzucht erfolgte in Plastik-Terrarien der Größe 2 (23 x 16 x 17cm). Sie werden mit ca. 1 cm Wasser befüllt. Als künstliche Äste dienen Leerrohre aus der Elektrobranche mit einem Durchmesser von 1 cm. Diese werden mit einer groben Feile angeraut und in Längsrichtung und Querrichtung zwischen den Seitenwänden eingeklemmt. Diese Kleinterrarien werden in ein umgebautes Glasterrarium gestellt, das mittels Heizkabel, gesteuert über Thermostat, auf Tagsüber 31°C und Nachts 26°C erwärmt wird. Die Luftfeuchtigkeit wird durch zusätzliches abendliches Sprühen verstärkt. Gefüttert wird wöchentlich mit einer der Größe entsprechenden Maus. Im Alter von 6 Monaten setze ich die Tiere dann in Ihr endgültiges Terrarium um.

Mehr zur Aufzucht kleiner Morelia viridis auf der Seite “Aufzucht”.

Wildfänge (Farmzuchten):

Mindestens 95% aller Wildfänge machen früher oder später Probleme! Meist treten Probleme mit der Lunge auf, das heißt Lungenentzündung. Sehr oft beginnt diese Krankheit mit einer Mundfäule die von denselben Erregern verursacht wird. Eine an Lungenentzündung erkrankten Morelia viridis stirbt meist trotz Antibiotika Behandlung. Anfänger lassen sind oft durch die sogenannten Farmnachzuchten täuschen und sind der Meinung sie hätten eine Nachzucht gekauft. Tatsächlich handelt es sich bei diesen Tieren offensichtlich um Wildfänge. Keine Farm würde seine Nachzuchten erst mal Jahre lang großziehen bevor sie in den Handel kommen. Die angebotenen Tiere sind voller Krankheitserreger und Parasiten und zum Tode verurteilt.

Morelia viridis, Terrarium.

Foto HaraldQ

Aufzuchtbecken für halbwüchsige Chondros.

90 cm x 40 cm x 100 cm (L x B x H)

Handling:

Baumpythons sind durchaus nicht bissig, wie es meistens angenommen wird (Ausgenommen Biak-Tiere). Folgende Bilder entstanden beim umsetzen der Tiere, es soll aber auf keinen Fall der Eindruck entstehen, Schlangen währen als Streicheltiere oder Kinderspielzeug geeignet. Grundsätzlich lehne ich es ab die Tiere unnötig aus dem Terrarium zu nehmen.

Morelia viridis, zum vergrößern anklicken Morelia viridis, zum vergrößern anklicken

Fotos HaraldQ

Hier geht es zu den Morelia viridis Bildern.