Reflexfütterung:
Eine ebenfalls erfolgreiche Methode ist es, die kleine Schlange so lange mit der Babymaus durch anschupsen zu ärgern bis diese sich
mittels Bisse zur Wehr setzt. Wird nun nach der kleinen Maus geschnappt kommt es oft anschließend zum erwürgen und verschlingen der Beute. Hilfreich ist es, wenn beim zubeißen der Kopf der Maus bereits im
Schlangenmaul ist.
Ein Versuch sollte nicht zu lange dauern, sondern lieber durch kurze Pausen unterbrochen werden. Oft wird nach einer solchen Pause
die Maus sofort angenommen
Zwangsfütterung:
Die Zwangsfütterung sollte immer die letzte Maßnahme sein.
Schlagen jedoch alle Versuche der Fütterung über mehrere Wochen fehl, hat man leider keine andere Wahl.
Oft reicht es schon die Schlange nur „anzustopfen“, dass heißt man steckt die frisch abgetötete Maus so weit ins Schlangenmaul
das nur noch das Schwänzchen raus schaut. Nun setzt man die Schlange vorsichtig in das Terrarium zurück, meistens schlucken sie die Beute nun runter.
Funktioniert das allerdings nicht muss man die Maus sehr vorsichtig bis kurz vor den Magen massieren. Während dieser Prozedur sind
die kleinen total verkrampft und reißen weit das Maul auf. Ein Zeichen das sie sich beruhigt haben und sich nicht mehr dagegen wehren ist wenn sie zu züngeln beginnen, nun sollte man sofort aufhören und die Schlange
auf ihren Ruheplatz setzten. Bei mir hat noch nie eine Kleine danach die Maus wieder hochgewürgt.
Tipps zur Technik des Stopfens möchte ich hier nicht geben, jeder von euch sollte mindestens ein gutes Fachbuch im Schrank stehen
haben, wo dieses ausführlich beschrieben wird.
Fütterungsabstände und Darmvorfall:
Gefüttert werden Babyschlangen in der Regel wöchentlich. Morelia viridis neigt im ersten Jahr allerdings zum Darmvorfall, dieses
Problem wird von den meisten Züchtern gerne verschwiegen. Darmvorfall wird, meiner Meinung nach, durch zu häufiges füttern und das hierdurch resultierende häufige Abkoten hervorgerufen. Will man dieses Problem
vermeiden füttert man kleine Morelia viridis besser nur alle 10 Tage mit in Relation zur Körpergröße kleinen Futtertieren.
Hat eine Jungschlange einen Darmvorfall sollte der Darm schnellstens mittels einer recht dicken Knopfsonde, die auch zur
Geschlechtsbestimmung von Schlangen benutzt wird, wieder vorsichtig in die Kloake befördert werden. Man hält den Daumen noch etwas auf die Kloake und macht vorsichtige Massagebewegungen bevor man die Schlange wieder
in das Terrarium zurück setzt. Nun sollte die Schlange beobachtet werden, oft wird der Darm innerhalb der ersten halben Stunde wieder rausgedrückt. Nun muss der Vorgang noch einmal wiederholt werden. Drückt die
kleine Schlange immer wieder den Darm raus, kann es erforderlich sein die Kloake mittels Leukoplast für ein bis zwei Tage zuzukleben.
Nach einem Darmvorfall empfehle ich eine Fütterungspause von 4 Wochen.
Einen Darmvorfall sieht sehr unschön und gefährlich aus, aber in der Regel bekommt man dieses Problem wieder in den Griff ohne das
die Schlange einen dauerhaften schaden davon trägt. Wichtig ist es ruhig und besonnen zu handeln!
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